Amtliche Meldung

5 Fragen an…

Wir setzen heute unsere Serie „5 Fragen an…“ fort, in der wir Auszubildene sowie ehemalige Auszubildene und deren Erfolgsgeschichten vorstellen. Im Interview heute ist unsere Amtsdirektorin Tanja Volkening.

Wie hast du beim Amt Büchen angefangen?
Ich habe meine Ausbildung bei der Kreisverwaltung des Kreises Herzogtum Lauenburg absolviert. Ich war Kreisinspektoranwärterin. Hört sich doch schon mal gut an. Seit August 2001 bin ich hier in Büchen, im damaligen Hauptamt. Ich war schon sehr früh die Schnittstelle für unsere amtsangehörigen Bürgermeister zur Verwaltung. Bei mir durften die Bürgermeister ihre Post abgeben, Fragen stellen und Probleme jeglicher Art abladen. Mit Glück habe ich jemanden im Hause gefunden, an den die Post gerichtet war, die Frage beantworten konnte und für die Lösung der Probleme zuständig war. Anderenfalls blieb es bei mir. Das war echt spannend. Ich konnte nie wissen, was mich am nächsten Tag erwartete und wie der Weg zu der Lösung aussehen würde. Erst mit den Jahren wiederholten sich die Anfragen und man konnte auf „Erfahrung“ zurückgreifen. Das war auch mal schön, wenn man die Lösung schon kannte.

Wie war dein Werdegang beim Amt?

Ich bin tatsächlich immer im Bereich der zentralen Dienste geblieben. Habe mich auf die klassischen kommunalrechtlichen Fragen aus den Amtsgemeinden spezialisiert. Wer darf in den gemeindlichen Sitzungen anwesend sein? Wer darf sich an der gemeindlichen Entscheidung beteiligen? Welche Fristen gelten wann? Und viele weitere Fragen zur Vorbereitung und Ablauf der gemeindlichen Sitzungen.
Nach 4 Jahren in Büchen wurde ich Fachbereichsleiterin für den Bereich Zentrale Steuerung, Schule und Kultur. Wir nannten uns liebevoll den Restebereich. Zu uns gehörte das Vorzimmer des Bürgermeisters, die Personalstelle, der Bereich Kultur und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Kita- und Schulangelegenheiten inkl. ÖPNV. Ach ja, hatte ich erwähnt, dass wir nur 6 Personen waren. Jeder war alleine für seinen Bereich zuständig. Das ist heute nicht mehr so. Wir sind im ganzen Haus gewaltig gewachsen. Seit 2010 war ich die Büroleitende Beamtin und damit die innere Vertretung des Bürgermeisters und somit in fast alle Themen unserer Verwaltung involviert.
Seit dem 01.01.2024 bin ich die Amtsdirektorin des Amtes Büchen und leite die Verwaltung.

War das schon immer dein Traumjob?
Ganz ehrlich? Ich habe zu Beginn meiner Ausbildung noch keine Ahnung gehabt, wie vielseitig und spannend das Leben in der Verwaltung ist. Ich schaue täglich in die große Welt und sehe, welche Aufgaben auf uns zu rollen z.B. sprechen alle vom Klimawandel und wir werden gesetzlich verpflichtet, Wärmepläne für alle Gemeinden aufzustellen. Zur Zeit gibt es viele Krisenherde in der Welt und viele Menschen sind auf der Flucht vor Krieg. Wir sind für die Unterbringung von Flüchtlingen zuständig, ohne langfristig zu wissen, wie viele Menschen und in welcher Familienkonstellation sie bei uns eintreffen werden und welche Wohnungsgrößen in welcher Anzahl erforderlich sein werden. In den Gesetzgebungsverfahren der Länder werden wir beteiligt und können auf die Auswirkungen vor Ort hinweisen z.B. KitaG und leider zu selten beeinflussen. Letztlich geht es immer um unsere Gemeinden und die dort lebenden Bürgerinnen und Bürger, für die wir in der Verwaltung da sind. Ich könnte noch unendlich mehr aufschreiben, weil es tatsächlich zu meinem Traumjob geworden ist.
Mit dem Wissen von heute, würde ich wieder eine Ausbildung in der Verwaltung anstreben. Verrückt, oder?

Warum bist du in Büchen geblieben?
Wir sind vielleicht nicht das größte Amt, dafür aber eines, in dem lösungsorientiertes Arbeiten wirklich gelebt wird. Statt Probleme lange zu wälzen, packen wir die Dinge direkt an und finden gemeinsam Wege, um sie zu lösen. Dabei sind wir gerne mal kreativ und pragmatisch. Bei uns geht es nicht nur ums Arbeiten, sondern auch um echte Zusammenarbeit. Ein bisschen verrückt darf man bei uns ruhig sein – wir lachen gerne miteinander, sind für jeden Spaß zu haben und beweisen Tag für Tag, dass ein Amt alles andere als verstaubt sein muss. Wenn wir mal wieder einen unserer Motto-Tage haben, dann kann es auch passieren, dass man uns verkleidet antrifft. Wir sind bestimmt nicht perfekt und machen auch nicht alles richtig, aber wir haben das Herz am rechten Fleck, sind engagiert und eine echt tolle Truppe.

Politik, ein notwendiges Übel?
Diese oft gehörte Redewendung wird der Realität auf kommunaler Ebene nicht gerecht – zumindest nicht im Amt Büchen. Für mich persönlich ist Politik keineswegs ein belastendes Muss. In allen Gemeinden werde ich herzlich empfangen – wir begegnen uns nicht als Fremde oder bloße Funktionsträger, sondern als Menschen, die gemeinsam an einem Strang ziehen. Viele dieser Beziehungen sind über Jahre gewachsen, und man blickt auf zahlreiche gemeinsam bewältigte Aufgaben zurück.
Diese gelebte Gemeinschaft ist ein Fundament, auf dem sich viel bewegen lässt. Man hilft sich gegenseitig, steht füreinander ein und entwickelt gemeinsam Ideen für eine lebenswerte Region.
Für mich ist dieses vertrauensvolle Miteinander nicht nur beruflich erfüllend – es ist auch ein Zeichen dafür, wie lebendig und sinnvoll demokratisches Engagement sein kann. Politik ist in diesem Sinne kein Übel, sondern ein Ausdruck gelebter Verantwortung für das Gemeinwohl – und etwas, das ich mit Überzeugung und Freude mittrage.

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