Amtliche Meldung

Ganztagsbetreuung: Kritik am Entwurf der neuen Förderrichtlinie

Kritik am Entwurf der neuen Förderrichtlinie zur Umsetzung des Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ist im Bildungsministerium angekommen.

Auf Einladung des Arbeitskreises der Ganztagsschulkoordinatorinnen und Koordinatoren und mit Unterstützung durch den Fachdienst Kindertagesbetreuung, Jugendförderung und Schulen sowie das Schulamt des Kreises Herzogtum Lauenburg, trafen sich kürzlich Vertreterinnen und Vertreter der Landtagsfraktionen von CDU, SPD, FDP und Bündnis 90/Grüne sowie Frau Dr. Abshagen (Abteilungsleiterin im Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur), um mit Fachkräften und rund 100 Gästen aus Politik, Politik, Verwaltung, Schulen und Jugendhilfe über den neuen Entwurf der Förderrichtlinie Ganztag zu sprechen.

Mit Nachdruck verdeutlichten die Vertreterinnen und Vertreter von Schulleitung, Ganztagsschulträger, Ganztagschulleitungen und Mitarbeiter, dass der vorgelegte Förderrichtlinienentwurf weder in der Praxis umsetzbar, noch im Sinne des Erhalts und der Weiterentwicklung der guten Qualität der Ganztagsangebote im Kreis Herzogtum Lauenburg zielführend ist.

Dies betrifft insbesondere auch die geplante Vorgabe eines festen Fachkräfteschlüssels, um überhaupt Fördermittel zu bekommen.

Viele Ganztagsschulen bestücken die Angebote am Nachmittag mit multiprofessionellen Teams. Quereinsteiger als Mitarbeiter wie Tischler übernehmen das Werken an der Ganztagsschule, Rentner die Hausaufgabenbetreuung und Mütter die Vorlesestunde – Teams, die gut funktionieren und unter anderem den Ganztagsschulen in Büchen und Müssen schon zu Auszeichnungen verholfen haben.

Zudem werden die Quereinsteiger laufend weiterqualifiziert um den steigenden Herausforderungen gerecht zu werden. Viele Ganztagsschulen würden aufgrund der neuen Richtlinie aus der Förderung fallen – so zum Beispiel auch die Müssener Ganztagsschule wie die Leiterin Frau Rath erklärt. Die jetzt bestehenden Teams, die den Schulen immerhin zu Auszeichnungen verholfen haben, müssen wertgeschätzt werden und genau das vermissen die Betroffenen in der neuen Förderrichtlinie.

Das Bildungsministerium sagte schon in der Veranstaltung zu, den Richtlinienentwurf zu überarbeiten und zog kurz nach der Veranstaltung im Bildungsausschuss des Landes auch den bisherigen Richtlinienentwurf zurück.

Am 17.07.2025 haben sich die Kommunalen Spitzenverbände und das Bildungsministerium nun tatsächlich auf konkrete Eckpunkte einer neuen Vereinbarung zur Betriebskostenförderung verständigt, die so auch in einer neuen Richtlinie umgesetzt werden soll.

Hierzu Frau Rath: „Wir sind sicher, dass auch unsere Veranstaltung dazu beigetragen hat, der gelebten guten Ganztagsschulpraxis in Kiel noch einmal Gehör zu verschaffen. Es hat sich gezeigt, dass es sich lohnen kann, mit vielen Menschen gemeinsam auf politische Entscheidungsprozesse Einfluss zu nehmen. Wir hoffen, dass die getroffene Vereinbarung jetzt auch tatsächlich in der neuen Richtlinie so umgesetzt wird und sehen dann gute Rahmenbedingungen für die Fortsetzung und Weiterentwicklung der tollen Ganztagsangebote an den Standorten Büchen und Müssen.“

Der Beitrag steht unter Einhaltung der Bildrechte von Dritten zur freien Verfügung.