Hoffnung am Bahngleis in Güster
Das war ein spannender Ortstermin. Der Landtagsabgeordnete Oliver Brandt (Bündnis 90/Die Grünen) hatte auf eine Petition aus Güster in Sachen Reaktivierung des Bahnhofs reagiert und sich am 18.7.25 mit fast 30 interessierten BürgerInnen und einigen Gemeindevertretern am Gleis getroffen. Rege wurde über die Chancen und Herausforderungen einer neuerlichen Anbindung ans Bahnnetz für Güster diskutiert.
Die Reaktivierung eines Haltepunktes hänge wesentlich vom Fahrgastpotenzial und der Möglichkeit der Einbindung in den existierenden Fahrplan ab, erläuterte Brandt vor Ort. Da aus Güster signalisiert wurde, dass die neuen Campingplatzbetreiber verstärkt auf Nachhaltigkeit setzen und den Öffentlichen Personennahverkehr stark im Blick haben, sowie dass es Planungen für ein neues Gewerbegebiet gibt, gibt es schon einmal neue Impulse für das Fahrgastpotenzial. Letzteres könnte durch eine Aufnahme des Bahnhalts Güster in den neuen Landesnahverkehrsplan (LNVP) eine bedeutende Hürde nehmen, da dieser ein wichtiges Planungsinstrument für den Schienenpersonennahverkehr ist. Da der LNVP in Kürze überarbeitet wird, gibt es hier eine konkrete Chance zum Eingreifen. Oliver Brandt: „Die Initiative aus der Gemeinde Güster macht deutlich, dass der Wunsch nach einem Bahnhalt starken Rückhalt vor Ort hat. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass die Voraussetzungen für eine Reaktivierung auf Landesebene konkret geprüft werden.“
Er sehe das Potenzial zur Reaktivierung eines Halts auf der Strecke zwischen Mölln und Büchen besonders aufgrund der geplanten Entwicklung der Gemeinde. Eine bessere Bahnanbindung könnte die touristische Erschließung der Region stärken und die Attraktivität des Ortes für Arbeitgeber verbessern. Mit den derzeitig existierenden Busverbindungen von und nach Güster z.B. dauern Fahrten nach Mölln mehr als eine halbe Stunde. Ein Bahnhalt würde die Fahrtzeit auf etwa acht Minuten verkürzen. Ein Gewinn auch für die SchülerInnen aus Güster.
Hoffnung auf eine mögliche Reaktivierung des Bahnhalts machen auch die Tatsachen, dass der Bahnübergang in Güster auf dem technisch aktuellen Stand ist, es theoretisch drei Möglichkeiten für den Bau des erforderlichen Bahnsteigs gäbe und dass die deutlich gesteigerten Geschwindigkeiten der neueren Schienenfahrzeuge einen etwa 3minütigen Halt in Güster durchaus realistisch im Sinne des Fahrplans erscheinen lassen.
Das Projekt „Bahnhof in Güster“ wird somit politisch und finanziell offensichtlich positiv eingeschätzt. Eine unbekannte Größe ist noch die Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn bzw. dem Regionalbahnbetreiber – aber nach diesem Termin ist klar, dass die Petition Eindruck gemacht hat. Und so herrscht erst einmal Zuversicht, dass jetzt an konkreten Lösungen gearbeitet wird.
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Bild von li.: Oliver Brandt (MdL) , Thorsten Oelkers (Stv. Leiter des Planungs-, Bau- und Wegeausschusses Güster), Joachim Geercken (Stv. Bürgermeister), Najah Kamal (Initiator der Petition). © (Foto: Regionalbüro Oliver Brandt)
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