Mahnwache macht Folgen einer Klinikschließung in Eckernförde deutlich

Eine verzwickte Situation: Mehr als Zweidrittel der Wahlberechtigten im Kreis haben im November  für den Erhalt der Imland-Kliniken in Rendsburg UND ECKERNFÖRDE votiert. Doch der Krankenhausausschuss des Landtages hat sich über dieses Votum hinweggesetzt – war rechtlich auch nicht daran gebunden. Doch das wollen Bürger vor allem in Altkreis Eckernförde nicht hinnehmen. Bei einer Mahnwache in Eckernförde machten der Arbeitskreis Imland und der Wirtschaftskreis Eckernförde (WKE) die Folgen deutlich, wenn die Klinik in Eckernförde geschlossen wird.

Zahlreiche Einwohner, darunter auch Bürgermeisterinnen Iris Ploog (Eckernförde) und Barbara Feyock (Damp), besuchten die Mahnwache, unterstützten die Forderungen und sorgten sich in persönlichen Gesprächen um die Versorgungssicherheit. Im Fall einer Schließung des Eckernförder Krankenhauses gäbe es lange Rettungs- und Transportwege bis zu 50 Kilometern ins nächstgelegene Krankenhaus. Die ambulante chirurgische Versorgung sei heute schon schwierig, ohne Zentrale Notaufnahme gäbe es dann auch keine chirurgische Notfallversorgung mehr. Patienten mit Arbeits- oder Schulunfällen müssten nach Kiel, Rendsburg oder Schleswig geschickt werden. Auch zehntausende Touristen blieben unversorgt zum Nachteil des Touristik-Standortes Eckernförder Bucht und Schlei/Ostsee. Die Einrichtung eines ambulanten Gesundheitszentrums sei völlig unzureichend. 

Für den Erhalt des Eckernförder Krankenhauses – egal mit welchem Träger – müssten über die Rückgabe der chirurgischen Planbetten von Rendsburg nach Eckernförde die Bedingungen für die Fortführung der Grund- und Regelversorgung geschaffen werden. Hier sei die Landesregierung in der Pflicht. In der Ende 2021 vorgelegten Versorgungsbedarfsanalyse, die dem Eckernförder Haus die Versorgungsrelevanz abgesprochen hatte, sei die ambulante chirurgische Notfallversorgung nicht berücksichtigt worden. Diese sei aber unverzichtbar und auch bundesweit an die Kliniken gebunden. 

Zuvor hatten auch Haus- und Klinikärzte in Eckernförde einhellig den Erhalt der Inland-Klinik gefordert. Mit der Thematik und einer möglichen Fusion mit dem Städtischen Krankenhaus Kiel wird sich am 17. Februar der Hauptausschuss und am 20. Februar der Kreistag in Rendsburg befassen.